

Steckbrief: der Berner Sennenhund
Der Berner Sennenhund ist ein großer, kräftiger Hund, der deshalb mit seinem sensiblen und freundlichen Wesen überraschen mag. Er stammt aus der Schweiz und wurde früher als Arbeitshund auf Bauernhöfen eingesetzt. Heute ist er vor allem als Familienhund beliebt. Wer sich für einen Berner Sennenhund entscheidet, sollte wissen, dass diese Hunderasse viel Platz, Pflege und Aufmerksamkeit braucht.
Herkunft und Geschichte der Rasse
Der Berner Sennenhund stammt aus der Schweiz. Dort wurde er früher auf Bauernhöfen eingesetzt. Seine Aufgabe war es, Vieh zu treiben, kleinere Karren zu ziehen sowie Haus und Hof zu bewachen. Damals war er unter dem Namen „Dürrbächler“ bekannt – benannt nach dem Dorf Dürrbach, in dem diese Hunde besonders häufig vorkamen. Bei einer Hunde-Show im Jahre 1907 in Bern zog der Dürrbächler große Aufmerksamkeit auf sich und wurde infolgedessen auch in anderen Regionen bekannter. Daraufhin wurde er in Berner Sennenhund umbenannt.
Anfang des 20. Jahrhunderts begannen Züchter damit, den Berner Sennenhund gezielt zu züchten. Sie wollten vor allem seine freundliche, ausgeglichene Art und seine gute Führigkeit bewahren. Auch das auffällige dreifarbige Fell mit Schwarz, Weiß und Rot sollte erhalten bleiben. So entstand nach und nach der Berner Sennenhund, wie wir ihn heute kennen – ein zuverlässiger und treuer Vierbeiner mit markantem Aussehen.


Aussehen und Größe des Berner Sennenhundes
Der Berner Sennenhund ist ein großer und kräftig gebauter Hund. Rüden werden in der Regel etwa 64 bis 70 cm groß, Hündinnen sind oft etwas kleiner. Das Gewicht liegt je nach Geschlecht und Körperbau zwischen 35 und 55 kg.
Besonders auffällig ist das dichte, mittellange Fell mit der typischen Dreifarbigkeit: Schwarz als Grundfarbe, dazu weiße Fellzeichnungen im Gesicht und an der Brust und rotbraune Bereiche an den Wangen, über den Augen, an den Beinen und unter der Rute. Diese Farbverteilung macht den Berner Sennenhund unverwechselbar.
Neben dem klassischen Langhaartyp gibt es auch Zuchtlinien, bei denen das Fell etwas kürzer ist – dazu gehören beispielsweise der Große Schweizer Sennenhund und der Appenzeller Sennenhund.
Eigenschaften und Charakter
Der Berner Sennenhund gilt als freundlich, ruhig und gutmütig. Die Rasse ist generell sehr menschenbezogen und fühlt sich in der Nähe ihrer Familie am wohlsten. Wird der Hund viel allein gelassen, kann der Berner Sennenhund leicht Ängste entwickeln. Mit seiner sanften Art kommt er gut mit Kindern zurecht und ist bei richtigem Umgang im Alltag meist geduldig und ausgeglichen. Aggressives Verhalten ist für diese Rasse untypisch.
Trotz seiner Größe ist der Berner Sennenhund ein eher sensibler Hund. Das Tier braucht eine enge Bindung zu seinen Menschen und reagiert feinfühlig auf Stimmung und Tonlage. Das macht ihn zu einem treuen Begleiter, aber auch zu einem Hund, der viel Aufmerksamkeit und Zuwendung braucht.

Gegenüber Fremden ist der Berner Sennenhund oft zurückhaltend, aber nicht ängstlich. Er beobachtet genau und meldet sich, wenn ihm etwas ungewöhnlich vorkommt. Dabei bleibt er in der Regel ruhig und wird nicht nervös oder gar aggressiv.
Haltung und Erziehung
Ein Berner Sennenhund braucht Platz, Bewegung und den engen Kontakt zu seinen Menschen. Eine Wohnung in der Stadt ist für ihn weniger geeignet. Ideal ist ein Haus mit Garten, in dem er sich frei bewegen kann. Er ist kein Hund, der den ganzen Tag allein bleiben möchte. Er braucht Aufgaben und regelmäßige Ansprache.
Schon im Welpen-Alter sollte mit der Erziehung begonnen werden. So lernt der Hund früh, was erlaubt ist und was nicht. Generell ist der Berner Sennenhund in puncto Erziehung aber meist kooperativ. Er lernt gern, wenn man freundlich, aber konsequent mit ihm umgeht. Harte Worte oder Druck führen hingegen oft dazu, dass er sich zurückzieht oder unsicher wird. Eine gute Bindung und klare Regeln sind besonders wichtig.

Pflege und Bewegung
Das lange Fell des Berner Sennenhunds braucht regelmäßige Pflege. Besonders während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst verliert der Hund viele Haare. Dann sollte er am besten täglich gebürstet werden, um lose Haare zu entfernen und Verfilzungen zu vermeiden. Auch außerhalb des Fellwechsels ist es sinnvoll, das Fell zwei- bis dreimal pro Woche zu bürsten. Bei der Fellpflege kannst du gleichzeitig die Haut kontrollieren und auf mögliche Parasiten achten.
Neben der Fellpflege ist Bewegung sehr wichtig für diese Rasse. Der Berner Sennenhund braucht täglich ausreichend Auslauf, am besten in Form von längeren Spaziergängen. Auch Spiele oder leichte Aufgaben wie das Ziehen eines Wagens können ihn sinnvoll beschäftigen. Trotz seiner Größe ist er kein Hund für extreme sportliche Aktivitäten – aber er freut sich über jede Art der gemeinsamen Bewegung.
Wichtig ist ein ausgewogenes Maß: Zu wenig Bewegung führt schnell zu Langeweile oder Übergewicht, zu viel oder zu intensive Belastung kann die Gelenke überfordern. Vor allem junge Hunde sollten noch nicht zu stark beansprucht werden.
Lebenserwartung und Krankheiten
Der Berner Sennenhund gehört zu den größeren Hunderassen – und leider auch zu denen mit einer vergleichsweise kurzen Lebenserwartung. Im Durchschnitt werden Berner Sennenhunde etwa 7 bis 9 Jahre alt. Manche Tiere erreichen auch ein höheres Alter, doch das ist eher die Ausnahme.
Ein Grund dafür sind rassetypische Krankheiten, die bei dieser Hunderasse häufiger auftreten. Dazu gehören unter anderem Gelenkerkrankungen wie Hüftdysplasie oder Ellbogendysplasie sowie bestimmte Krebsarten, die leider recht verbreitet sind. Auch Probleme mit dem Herz oder der Verdauung können vorkommen.

Fragen und Antworten zum Berner Sennenhund
Ist ein Berner Sennenhund für Anfänger geeignet?
Grundsätzlich ja – aber nur, wenn du bereit bist, dich intensiv mit dem Hund zu beschäftigen. Der Berner Sennenhund hat ein freundliches Wesen und ist lernbereit, braucht aber eine konsequente Erziehung und viel Nähe. Unerfahrene Halter sollten sich am besten Hilfe bei einer Hundeschule holen.
Warum wird der Berner Sennenhund nicht so alt?
Die Rasse hat eine genetische Veranlagung für bestimmte Krankheiten, vor allem für einige Krebsarten und Gelenkprobleme. Diese gesundheitlichen Risiken wirken sich oft negativ auf die Lebenserwartung aus. Verantwortungsvolle Zucht kann hier vorbeugen.
Wie viel kostet ein Berner Sennenhund Welpe?
Ein Welpe vom seriösen Züchter kostet in der Regel zwischen 1.500 und 2.500 Euro. Der Preis hängt unter anderem von der Zuchtlinie, den Gesundheitsuntersuchungen und der Aufzucht ab. Wichtig ist, nicht nur auf den Preis zu achten, sondern auf Qualität und Seriosität.
Wie viel Auslauf braucht ein Berner Sennenhund am Tag?
Ein erwachsener Berner Sennenhund sollte täglich mindestens zwei längere Spaziergänge machen. Zusätzlich freut sich der Vierbeiner über kleine Aufgaben, Spiele oder Bewegungsmöglichkeiten im Garten. Wichtig ist, ihn weder zu überfordern noch zu unterfordern.
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